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Ein lebensgrosser Bartgeier bringt das Leben zurück nach Crans-Montana

Bild von Jessica Gorter

Der Bartgeier stiftet Identität

Anlässlich der Konzeptentwicklung für die Aufwertung der Flaniermeile "Rue du Prado" suchten wir für Crans-Montana eine geschichtliche kulturelle Besonderheit, welche sich als Verwendung als Leitmotiv für den Ort eignet.

Wir fanden bald heraus, dass Crans-Montana ein besonderes, wenn auch nicht immer ein positives Verhältnis zum grössten einheimischen Vogel, dem Bartgeier, hat. Verrufen als "Lämmergeier" und "Kinderfresser" wurde er gezielt ausgerottet. Der letzte wildlebende Bartgeier in der Schweiz wurde 1886 in unmittelbarer Nähe in Visp erlegt. Ab 1991 wurden trotz vielen Ängsten und Vorbehalten gegen dieses "Raubtier" die Bartgeier in der Schweiz neu angesiedelt.

1997 hat ein Jäger in Crans-Montana ein ausgewildertes Bartgeierweibchen abgeschossen, was grosse Empörung in der Bevölkerung ausgelöst hat. Schweiz Aktuell hatte damals berichtet.  Bericht Schweiz Aktuell

Der letzte wildlebende Bartgeier in der Schweiz wurde 1886 in unmittelbarer Nähe in Visp VS erlegt.

Heute kann man sich wohl kaum bildlich vorstellen, wie es sich angefühlt hat, als in den Alpen mit vielen dieser stolzen imposanten Vögel durchsetzt war. Alte Mythen und Geschichten haben wohl den einen Wilderer oder Jäger dazu bewogen, 1997 dem ausgewilderten Bartgeierweibchen aufzulauern.

Der Bartgeier soll in Crans-Montana bleiben!

Schon früh wurden Versuche unternommen, den Bartgeier wieder anzusiedeln. Heute ziehen wildlebende Bartgeier wieder ihre Kreise in den Bergen über Crans-Montana.

Nun soll mit einem besonders imposanten Brunnen dem Bartgeier die entsprechende Widmung gegeben werden.

Eine realitätsnahe 1:1 Abbildung des Bartgeiers in Bronze

Zuerst als kleines Modell gefertigt, dann als Wachsmodell in der Grösse 1:1 geformt. Im Anschluss wurden die einzelnen Teile aus Bronze gegossen und anschliessend zusammengeschweisst. Der Vogel ist geschlüpft!


Eine riesige Bronze Statue

Die Suche nach einer Firma, welche einen lebensgrossen Bartgeier realisieren konnte, war aufwendig aber hat sich ausbezahlt. Der Vogel hat eine Spannweite von bis 2.80 m und ist eine imposante Erscheinung.

Kunstvolle Feinarbeit bis ins Detail

Mit viel Geschick und handwerklichem Können wurde der Bartgeier möglichst naturgetreu bis ins kleinste Detail angefertigt.

Erkennungszeichen Bart

Der Bartgeier verdankt seinen Namen seinem "Bart". Klar, dass dieses Merkmal besonders typisch umgesetzt wurde.

(Foto: imago)

(Foto: imago)

Anlieferung mit freudiger Übernahme

Nach Fertigstellung des Bartgeiers mit abgestimmter Patina wird er nun per Camion nach Crans-Montana angeliefert. Eindrücklich die 1:1 Lebendgrösse des Bartgeiers im Verhältnis zum Mensch. Nachvollziehbar, dass  früher weitverbreitet grosser Respekt oder sogar Angst vor diesem mächtigen Tier vorhanden war.

Der Bartgeier setzt zum Flug an .....

... er kommt geflogen

  • Er kommt geflogen...!

  • Punktgenaue Landung

  • Nun überschaut der stattliche Vogel auf seinem Felsen die Rue du Prado

    "Bartgeierbrunnen" mit einer Widmung

    Die Widmungstafel, welche beim "Bartgeierbrunnen" angebracht worden ist, zeugt von der Verbundenheit der Bevölkerung von Crans-Montana mit "ihrem" Bartgeier.

    Übersetzung der Widmung

    Der Bartgeier

    In seiner ganzen Majestät, so wie der König der Gipfel, thront der Bartgeier im Herzen von Crans, in der prestigeträchtigen Rue du Prado, Stolz der Gemeinde Lens.

    Dieser außergewöhnliche Greifvogel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,8 Metern wurde im letzten Jahrhundert in den Alpen ausgerottet.

    Er hatte fälschlicherweise den Ruf eines "Lämmerdiebs" und wurde wegen seines kräftigen Schnabels, seiner gelben Augen mit roten Ringen und seines schwarzen Bartes als teuflisch angesehen. Die Art wurde vor etwa 40 Jahren erfolgreich im Alpenraum wieder angesiedelt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, ihn über unseren Gipfeln zu sehen.

    Der Geier ernährt sich fast ausschließlich von Kadavern, die von anderen Greifvögeln zurückgelassen wurden, und trägt so dazu bei, "die Berge zu säubern und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern".

    Dank seiner starken Verdauungssäfte kann er große Knochen verschlingen. Wenn sie zu groß sind, wendet er eine eigene Technik an: Er trägt sie in seinem Schnabel, bevor er sie auf Felsen prallen lässt, um sie in Fragmente zu zerschlagen.

    Heute ist der Bartgeier ein Sinnbild für Natur und Freiheit und ein Beweis für seine erfolgreiche Wiedereingliederung. Er weckt Bewunderung und Faszination aus.

    Mit diesem Werk erweist ihm der Ferienort Crans-Montana eine tiefe Ehrung und bezeugt hiermit seine enge Beziehung zu den Bergen und ihrer Artenvielfalt.


    Das Konzept hinter dem Brunnen in Crans-Montana


    Der Bartgeier-Brunnen als neues Zentrum

    Insgesamt haben wir erfolgreich dazu beigetragen, das Erscheinungsbild der Rue du Prado in Crans Montana zu bereichern, die Identität des Ortes wiederherzustellen und die Strasse zu einem der schönsten Orte zu machen, wenn man Crans Montana besucht.

    Das Konzept basierte auf der Identität des Ortes, den Bedürfnissen der Bewohner und Gäste und einem harmonischen Gesamtbild, das jedem das Gefühl gibt, dazuzugehören.

    Die Verwendung von Kiefernzapfen als Strassenpoller und ein Denkmal in Form eines Brunnens für den Bartgeier waren zwei wichtige Motive, die zur Stärkung der Identität des Ortes beitrugen.

    Die präzise Planung und Koordination mit Herstellern und Lieferanten aus dem Ausland ermöglichte es dem Unternehmen, diese einwandfreie Produktion und pünktliche Lieferung zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu organisieren.

    Hinter diesem gelungenen Werk steht ein hochmotiviertes Team, welches gemeinschaftlich ein verrücktes innovatives Konzept entwickelte.

    Ebenso steht hinter diesem Werk ein innovativer Gemeinderat, welcher sich nicht mit dem status quo zufrieden gibt, sondern proaktiv die Zukunft und Erfolg der Gemeinde angeht. Danke Crans-Montana!