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Das neue Wahrzeichen: ein 30t schwerer Felsbrocken

Wie wir den schweren Felsbrocken nach Crans-Montana holten

Die Idee eines Dorfbrunnens ist schnell geboren. Doch wenn es nicht einfach irgendein Dorfbrunnen sein soll, sondern einer, der eine idenditätsstiftende Geschichte erzählt, dann kann der schon mal 30 Tonnen schwer sein. Und das ist ein abendteuerliches Projekt! Lesen Sie hier, wie wir diesen riesigen Fels gehauen und aufgestellt haben!

Warum es 30 Tonnen Fels sein mussten

Die Geschichte vom Bartgeier war gestrickt und es war auch klar, dass auf dem Dorfbrunnen einer sitzen sollte. Doch einen Bartgeier mit 2,8m Flügelspannweite kann man nicht einfach auf einen Stein setzen. Der braucht einen zünftigen Fels, um zur Geltung zu kommen.

Also haben wir uns entschlossen, aus dem nahegelegenen Steinbruch St-Léonard VS einen Fels zu hauen. Die Dimension und die Form war ungefähr klar. Dann ging es also los auf die Suche nach dem perfekten Fels!

Ein Ausnahme-Team

Es war klar, dass es für dieses aussergewöhnliche Projekt ein Team von Experten braucht. Deshalb haben wir mit Firma MTA zusammengearbeitet, die in den Bereichen Naturstein und Felsabbau spezialisiert sind, sowie mit der Firma Barras Ingénieurs SIA, welche für die Ingenieurleistungen und Statik die notwendige Erfahrung hat.

Unser Architekt Kim Furrer hatte bereits Dimension und Form des Fels ungefähr skizziert, als wir den Steinbruch St-Léonard mit der Anfrage überraschten. Dann kam die Ernüchterung: Die gewünschte Dimension von 6m Länge und ungefährem Durchmesser von 1.80m und in einer natürlichen Form gebrochen ist mit grosser Wahrscheinlichkeit unmöglich zu finden oder zu hauen. Erst ein solch grosser Stein sei jemals in der Geschichte des Steinbruchs in dieser Länge geerntet worden, aber dieser war etwa 3m im Durchmesser. 

Dann nach einigen Wochen erreichte uns die Meldung, dass im Felsmassiv anhand des Verlaufes der Risse im Fels evtl. ein Stein herausgeholt werden könnte. Dafür musste jedoch der Bestehende Felsbereich so gesprengt werden, dass das Massiv so gelockert wird, dass man den gewünschten Fels herausspitzen kann, dieser aber nicht beschädigt wird. Ob dies gelingt wurde mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:5 geschätzt.

Das Vorhaben gelingt. Die Sprengung verlief erfolgreich. Glücklich und stolz konnten wir einige Zeit später mit dem eigens zusammengestellten "Team Bartgeierfels" im Steinbruch den Rohling besichtigen. Die Verantwortlichen der Gemeinde Lens (Crans-Montana) als Auftraggeber, der zuständige Ingenieur, der Verantwortliche des Steinbruchs, sowie der Bagger- und Kranführer, und ebenso unser Architektur- und Planungsteam waren alle vor Ort. Muss doch vieles stimmen und passen damit der Rohling mit seinen noch 45 Tonnen von der Felswand des Steinbruchs den Weg nach Crans-Montana finden kann. Gefällt er? Ist ein so schwerer Transport überhaupt möglich über die Bergstrasse? Lässt sich dieser Fels noch schmäler bearbeiten, denn dies ist aus Platzgründen zwingend? Ist der Fels in sich langfristig stabil?

Ein Ausnahme-Team auf der Suche nach dem perfekten Fels

An diesem Ort mussten verschiedenste Herausforderungen besprochen werden. Der mutige Entscheid des Gemeindepräsidenten " Ja, wir wagen das Abenteuer" machte den Weg frei, so dass heute dieser Fels in der Rue du Prado stehen darf. Da hat eine Person im wahrsten Sinn des Wortes einen "gewichtigen" Entscheid gefällt!

Der Fels wird einer Schlankheitskur unterzogen und geht dann auf die Reise

Von hoch oben im Steinbruch musste der noch zu dicke Fels runter ins Tal gebracht werden. Zwei riesige Bagger mussten gemeinsam diesen Fels ins Tal bringen. Das tönt nicht schwierig, doch mussten beide Bagger synchron miteinander im Schritttempo fahren, wobe der eine Bagger dies alles in Rückwärtsfahrt bewältigen musste. Eine nicht alltägliche Arbeit für die erfahrenen Piloten.

  • Finde den Fels im Steinbruch!

  • Arbeit mit grossen Maschinen im Steinbruch

  • Der Fels!

    Transport von 30 Tonnen Fels

    Nachdem der Fels im Steinbruch seitlich verschmälert wurde, wog er zum Glück "nur"noch 30 Tonnen. Der Fels wurde dann noch stabilisiert und mit einem Traggestell versehen, welches für den Transport mit Kran und Schwerlaster nötig war.

    Danach gings mit dem Spezialtransport von der Firma Momect SA nach Crans-Montana. Ein Spektakel der Superlative!

    Der künftige Brunnen benötigt ein massives Fundament und bekommt einen eigenen "Keller"

    Um die Bauzeit zu verkürzen wurde parallel zu den Arbeiten am Fels, und zu den weiteren Arbeiten in der Rue du Prado das Fundament für den Brunnen vorgefertigt. Dieses Fundament ist zugleich das Wassreservoir für den Brunnenbetrieb. 

    Aufrichtung im Dorf

    Nebst dem Finden und Bergen des Fels und dem Transport war dann die Aufrichtung des Felsen im Dorf die dritte Herausforderung bei diesem Projekt.

    Um 15:50 steht der Fels unverrückbar fest! Dies am Montag, dem 5.Juli 2021

    Einige Zeit später, am Morgen vom 16.07.2021 ist dann der Bartgeier endlich in Crans-Montan gelandet. "The Eagle has landed!" wurde am selben Tag noch auf facebook gepostet. Mit seinen 280cm Flügelspannweite ist der stattliche Barteier aus Bronze exakt einem lebendigen ausgewachsenen Bartgeier 1:1 nachgebildet.

    Der Bartgeier-Brunnen als neus Zentrum

    Insgesamt haben wir erfolgreich dazu beigetragen, das Erscheinungsbild der Rue du Prado in Crans Montana zu bereichern, die Identität des Ortes mit passenden Elementen zu unterstreichen und die Strasse zu einem der schönsten Orte in Crans-Montana zu machen. 

    Das Konzept basierte auf der Identität des Ortes, den Bedürfnissen der Bewohner und Gäste und einem harmonischen Gesamtbild, das jedem das Gefühl gibt, dazuzugehören.

    Die Verwendung von Kiefernzapfen als Strassenpoller und ein Denkmal in Form eines Brunnens für den Bartgeier waren zwei wichtige Motive, die zur Stärkung der Identität des Ortes beitrugen.

    Die präzise Planung und Koordination mit Herstellern und Lieferanten aus dem Inn- und Ausland ist uns, dem Team ortsaufwertung.ch gelungen. Auch die einwandfreie Produktion und pünktliche Lieferung zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelang den beteiligten Firmen und Lieferanten zu organisieren.

    • Gerüst montiert

    • Alles bereit für die Landung des Bartgeiers

    • Test-Platzierung

    • Der Bartgeier wird flügge

    • Wahrzeichen im Anflug!

    • Perfekte Landung auf dem neuen Wahrzeichen Crans-Montanas

    • Das ist mein Platz!

      Kreative Ideen sind oftmals anspruchsvoll - Teamarbeit ein muss!

      An dieser Stelle allen Projektbeteiligten ein Dankeschön und ein riesieges Kompliment für dieses tolle Umsetzung diese anspruchsvollen Projektes. Ebenso danken wir dem Gemeinderat und der Bevölkerung von Lens VS / Crans-Montana für das Vertrauen und den zukunftsweisenden Auftrag. Un grand Merci à tous!